Leben selber schwer gemacht
Dass dieses Spiel zum Ende so spannend und den Pulsschlag erhöhend verlaufen würde, war bis zur Minute 55 nicht unbedingt zu erwarten, besonders aber dem grün-weißen Ambrosius-Team selber zuzuschreiben. Hätte Silesia die Chancen der ersten Spielhälfte genutzt, hätte man mit acht Toren Vorsprung geführt und der Vormittag wäre schiedlich, friedlich verlaufen. So aber wurden beste Einschussmöglichkeiten nicht genutzt, im Dutzend vergeben.
Mit dem Anstoß gab es nur eine Richtung des Spiels – Tor der SpVgg. Dresden-Löbtau. Entlastungsangriffe der Dresdner Mädchen waren wahrhaft Mangelware. Und nun offenbarte sich das Dilemma des Tages: Auch klarste Chancen wurden nicht in Treffer umgemünzt. Selbst ein auf der Torlinie von einem zum anderen Pfosten rollender Ball fand nicht den Abzweig hinter die Linie. In der 16. Minute erzielte Wiktoria unsere Führung und das Auslassen von Chancen ging weiter.
Mehr als einmal hatte sich in der Vergangenheit die Binsenwahrheit für unsere Mädels bestätigt, dass, wer die Tore nicht macht, am Ende als Looser dasteht. Es sollte doch hier nicht auch so etwas geben?
Und es ging doch wie mit dem Teufel zu, im Verlauf der zweiten Halbzeit bekam Löbtau immer mehr Überwasser, hatten wir plötzlich alle Hände in der Abwehr voll zu tun, rettet gar der Pfosten unsere knappe Führung. Das für Silesia dringend benötigte zweite Tor fiel nicht bzw. wurde nicht gegeben. Als die Dresdner Torhüterin mitsamt Ball hinter ihre Torlinie kullerte, stand der Schieri so ungünstig, dass er diesen kuriosen Treffer als solchen nicht erkennen und damit nicht anerkennen konnte. Was war denn nun los? Die Silesia-Herrlichkeit der ersten 35 Minuten gab es nicht mehr.
So kam es wie es kommen musste, in Minute 58 stand es plötzlich 1:1. Wiederum waren aber auch noch 17 Minuten zu spielen, hier musste doch ganz einfach mehr drin sein!
Eine Minute später stand unsere „kleine“ Sarah goldrichtig und stocherte den Ball zu unserer erneuten Führung in die Dresdner Kiepe. Das Spiel wurde nun richtig spannend, Löbtau immer stärker. Zum Glück hatten wir Rahel in ihrem ersten Einsatz für die B in den Silesia-Reihen. Von Beginn an sicher agierend, stand sie auch in den letzten Minuten als Fels in der Brandung. Mit vereinten Kräften wurde der knappe Vorsprung über die Zeit gebracht, in den letzten zwei Minuten gar nur noch zu sechst. Wiktoria hatte in größter Not eine auf und davon stürmende Angreiferin nur noch mittels Notgrätsche bremsen können – Rote Karte die Folge. Mist, aber, wenn sie´s nicht gemacht hätte…
Die Freude beim Abpfiff war riesig, hatte sich die Mannschaft doch damit an die Tabellenspitze gesetzt, und das im direkten Vergleich mit dem bisherigen Tabellenführer. Eine tolle kämpferische Leistung wurde belohnt, auf die jämmerliche Chancenverwertung wurde bereits eingegangen.
Spielerinnen: Liesbeth, Diana, Anne, Rahel, Wiktoria, Ronja, Jessica, Sarah M., Wiebke, Milena
Tore: Wiktoria, Sarah
Nächstes Spiel: Sonnabend, 12.11., 13.00 Uhr in Großenhain
Das Spiel aus der Sicht unserer Gäste (Wieso nur hat man den Eindruck, der Löbtauer Beobachter beschreibt ein anderes Spiel?): Bericht